[527] [529]87.

Spülte mir den Herzenskummer
Aus dem Sinne nicht der Wein,
Furcht vor dem Geschicke risse
Mir den Bau des Lebens ein;
Würfe nicht beim Liebesrausche
Seinen Anker der Verstand,
Brächt' aus diesem Unglückswirbel
Nimmer er das Schiff an's Land
Weh! Es treibt sein Spiel der Himmel
Insgeheim mit Jedermann;
Doch es gab bisher noch Keinen,
Der's dem Schlauen abgewann.
Desshalb will mein Herz, das schwache,
Auf der Wiese sich ergeh'n,
Dass sie mich vom Tode rette
Durch des Ostes sanftes Weh'n.
Durch ein Dunkel führt die Strasse:
Weilet denn kein Chiser dort?
Denn das Feuer der Entbehrung
Führt mir sonst das Wasser fort.
Arzt der Liebe bin ich. – Trinke
Wein, denn dies Electuar
Schaffet Ruhe und verscheuchet
Alle Sorgen immerdar.
Schon verbrennt Hafis, und Niemand
Hat es noch dem Freund gesagt:
Ob vielleicht um Gotteswillen
Es ein Hauch des Westes wagt?

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 87.. 87.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2818-F