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Schon entfloh mein Geist, und nimmer
Gibst du noch was ich begehrt;
Weh', dass meines Glückes Schlummer
Ohne Unterbrechung währt!
In das Aug' ward mir vom Oste
Erde Seines Gau's geschnellt,
Wesshalb selbst das Lebenswasser
Keinen Blick von mir erhält.
Bis ich deinen Leib, den schlanken,
Nicht gedrückt an meine Brust,
Trägt das Bäumchen meiner Wünsche
Nimmermehr die Frucht der Lust.
Zum beständ'gen Aufenthalte
Wählt' mein Herz dein reiches Haar:
Nachricht von dem armen Fremdling
Fehlet aber ganz und gar.
Nur das Antlitz meines Freundes,
Das den Herzen Schmuck verleiht,
Doch durchaus kein and'res Mittel
Fördert die Zufriedenheit.
Von der Treue Bogen schnellte
Tausend Segenspfeile ich;
Doch, was frommt es mir? Nicht Einer
Freuet einer Wirkung sich.
Sich, Hafis, des Haupt's entäussern
Ist der Treue kleinste Pflicht:
Drum entferne dich von hinnen,
Bist du dies im Stande nicht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 67.. 67.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-274B-5