37.
An seinen H. Bruder

Entschlaffen/ nicht erwürgt/ verschickt/ doch nicht verlohren.
Verreist/ doch nur voran/ sind diese so der welt
Nun gutte nacht gesagt/ vnd in dem wolckenzelt
Da keine drangsall mehr ihn ihren sitz erkohren
Hier wahren sie recht todt/ dort sindt sie newgebohren.
Wie/ das ihr hintritt vns den so beschwerlich fält?
Wie das man solch geschrey vndt solche klag anstelt?
(Verlangen geht noch hin!) wir füllen hertz vndt ohren/
Mitt ach/ vnd heulen an! Sie schmuckt ein weisses kleidt;
Wir machen alles schwartz. Es scheint in vnserm leidt
Als wen der glaub' in vns erloschen vndt gestorben.
Wir reden mitt dem mund als weren sie bey Gott.
Dis laugnet vnser thun/ in dem wir ihren todt
So klagen als wen Leib vndt Seele gantz vertorben.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das erste Buch. 37. An seinen H. Bruder. 37. An seinen H. Bruder. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1EAA-B