41.
Auff den Sontag deß Barmhertzigen Vaters/oder 4. Sontag nach der H. Dreyeinigkeit. Luc. 6.

Sol dich der Höchste Gott mit Vater Treu anblicken
So must du iede Zeit voll sanffter Geister seyn
Wer nichts als richten kan/ wer Rach' vnd grimmer Pein
Stets auff den Nächsten rufft/ wird endlich in den Stricken
Deß Sathans/ in dem Strom der Schwefelbach/ ersticken
Gnad ist vmb Gnade feyl, wer gibt nimm't häuffig eyn.
Vnd wie dein Maß: so voll/ so richtig/ fest vnd rein
Wird man auff deine Schoß auch die Gewehre schicken.
Wer Laster straffen wil vnd selbst verbrechen liebt/
Gleicht dem/ der blind die Faust/ als Leiter/ blinden gibt.
[209]
Wilst du ins Brudern Aug auch keinen Splitter leiden/
So fange bey dir an/ vnd nim die Balcken hin/
Die Balcken die dir selbst verdunckeln Aug vnd Sin/
Vnd fleuch diß selbst/ was du lehrst deinen Nächsten meiden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das dritte Buch. 41. Auff den Sontag deß Barmhertzigen Vaters. 41. Auff den Sontag deß Barmhertzigen Vaters. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1D16-E