Trawrklage des verwüsteten Deutschlandes

Wir sind doch numehr gantz/ ja mehr alß gantz vertorben.
Der frechen Völcker schar/ die rasende Posaun/
Daß vom Blutt feiste Schwerd/ die donnernde Carthaun/
Hat alles diß hinweg/ was mancher fawr erworben/
Die alte Redligkeit vnnd Tugend ist gestorben;
Die Kirchen sind vorheert/ die Starcken vmbgehawn/
Die Jungfrawn sind geschänd; vnd wo wir hin nur schawn/
Ist Fewr/ Pest/ Mord vnd Todt/ hier zwischen Schantz vñ Korbẽ
Dort zwischen Mawr vñ Stad/ rint allzeit frisches Blutt
Dreymal sind schon sechs Jahr als vnser Ströme Flutt
Von so viel Leichen schwer/ sich langsam fortgedrungen.
Ich schweige noch von dehm/ was stärcker als der Todt/
(Du Straßburg weist es wol) der grimmen Hungersnoth/
Vnd daß der Seelen-Schatz gar vielen abgezwungen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. [Lissaer Sonnette]. Trawrklage des verwüsteten Deutschlandes. Trawrklage des verwüsteten Deutschlandes. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1B16-B