Literarische Zustände

Der Ärger ist ein schlimmer Gast,
Doch nützt er ab und zu;
Zum mindsten läßt er keine Rast,
Er straft in Versen, was er haßt,
Ist tätig ohne Ruh.
Doch währt der Streit nun allzulang,
Stellt sich der Mißmut ein.
Der zieht zurück sich aus dem Drang,
Zuckt nur, wo sonst ein Schwerthieb klang,
Und sieht unwillig drein.
Den Reihen schließt ein Jammersohn,
Der Unheilsbüchse Deckel;
Er heißt – man spricht nicht gern davon,
Das Wort hat einen herben Ton,
Es reimt auf Reckel, Säckel,
Und heißt – je nun! – der Eckel.

Notes
Entstanden 1838.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Grillparzer, Franz. Literarische Zustände. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-F6A8-F