[11] Uber Gottes gnädige Vorsorge

Ach hoher Gott / vor dem die Sternen gleich dem Staube /
die Sonn' ein Senffkorn ist / der Mond ein Körnlein Sand /
der ganze Erden Ball ein Pflaumen auf der Hand.
verwunderns voll hierob / ich mich schier ganz betaube.
Wann deine Haubtobacht' / auf mich ein nichts / ich glaube /
ja! reich erfahrner spür' / im Tausendschickungs-Stand:
so scheints / auf mich allein sey all dein Fleiß gewandt.
nur dieses Wunders Art zu preißen mir erlaube.
Ich bin ein nichts / aus nichts: durch deine Gnad so viel /
daß deiner Güte Mäng' ich ein eintreffends Ziel.
der Menschen bößer Sinn möcht diß vor Hoffart achten.
Doch ists der Demutgrund / Gott / deine Werk betrachten.
Ich bin / wie ich gesagt / ein Nichts: mein Alles du.
hat (Wunder!) Allheit dann in Nichtes ihre Ruh?

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. [Erstes Hundert]. Uber Gottes gnädige Vorsorge. Uber Gottes gnädige Vorsorge. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E824-6