[66] Aurora

1770.


Als in einem Veilchenthal'
Cephalus zum erstenmal
In Aurorens Armen ruhte,
Wurde, wie natürlich ist,
Und Ihr – aus Erfahrung wißt,
Solche Nacht ihr zur Minute.
Auf des Jünglings Busen fällt
Müd' ihr Haupt, das an die Welt
Und ans Tageslicht nicht dachte.
Sie entschlafen beid', und ach!
Schon die ganze Welt war wach,
Als die Göttin erst erwachte.
[67]
Und sie flog auf ihre Bahn;
Alle Götter sahn sie an:
Scham glüht' ihr auf Stirn und Wangen.
Bleib, sprach Zevs, so schön, wie heut;
Du gefällst uns! – Seit der Zeit
Ist die Röth' ihr nie vergangen.

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TextGrid Repository (2012). Goeckingk, Leopold Friedrich Günther von. Gedichte. Lyrische Gedichte. Erstes Buch. Aurora. Aurora. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-DEF0-2