[81] 21. Der Wiedehopf und die Nachtigall

Der grauen Nachtigall pries sein gekröntes Haupt
Ein schöner Wiedehopf – Mein Weibchen, sprach er, glaubt,
Du wärest häßlich gegen mich!
Das könnte sein, erwiderte
Die Nachtigall, und flog
Auf einen hohen Baum und sang!
Die Wandrer alle blieben stehn,
Und sagten: Wie so schön!
Ach, welch ein Klang!
Das hört der Wiedehopf, flog neidisch hin und her,
Und Keiner sprach: Wie schön ist er!
Denn für die kleine Philomele
War alles Ohr!
Man zieht gemeiniglich doch eine schöne Seele
Dem schönsten Körper vor.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Fabeln. Erstes Buch. 21. Der Wiedehopf und die Nachtigall. 21. Der Wiedehopf und die Nachtigall. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D9F5-D