24. Die Donau und der Leuta-Bach

Die stolze Donau ging, mit ihrem stolzen Gange,
Das stolze Wien vorbei.
Der kleine Leuta-Bach
Ging ihrem stolzen Gange nach.
Die stolze Donau sprach:
Ist dein Geschick, du kleiner Schäker, nicht
Ein herrliches Geschick?
In der Gesellschaft meiner, welch ein Glück!
Die kleine Leuta spricht:
Durch das Gefilde, welches mich
Den kleinen Silberbach einst nannte,
Floß ich so glücklich zwischen Blumen, ich,
Eh' ich dich kannte!
[145]
Kaum aber kenn' ich dich, so werd' ich fortgerissen,
Und muß, was alle Sklaven müssen,
In deinem Strudel fort, nicht meiner mächtig, ach!
Man läuft den großen Herrn an ihre Höfe nach,
Und seufzt dann oft, wie du, o kleiner Leuta-Bach!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Fabeln. Viertes Buch. 24. Die Donau und der Leuta-Bach. 24. Die Donau und der Leuta-Bach. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D953-8