[187] Wir

Wir singen unsre Lieder, so lang' das Schwert noch ruht;
Mit Melodieen wecken wir unsrer Brüder Muth;
Wir singen für die Freiheit, ob auch der Feind uns droht;
Wir singen und wir sterben den schönen Liedertod.
Gott hauchte uns das Leben der Lieder in die Brust;
Lied werden unsre Schmerzen und Lied ist unsre Lust;
So kämpfen wir und singen nach göttlichem Gebot:
Wir singen und wir sterben den schönen Liedertod.
Ein jeder Tropfen Blutes ein rosenrothes Lied,
Das, aus dem eignen quellend, in alle Herzen zieht,
[188]
So opfern wir das Leben für unser Aller Noth,
Wir singen und wir sterben den schönen Liedertod.
Und will's der Feind nich anders, so sind wir wohlbewehrt,
So ziehen wir und schwingen für unser Wort das Schwert!
Doch singen wir im Kampfe, daß rings Begeisterung loht.
Wir singen und wir sterben den schönen Liedertod.
Und wie die Lerchen jubeln entgegen wir dem Tag,
Daß Sonne nicht mehr leuchtet auf unsres Volkes Schmach;
Das letzte Lied der Freiheit! in ihrem Morgenroth,
So singen wir und sterben den schönen Liedertod.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Glaßbrenner, Adolf. Gedichte. Verbotene Lieder. Wir. Wir. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D767-C