Der Hauswirth

Mein Hauswirth, der pünktlich nach jedem Quartal
Mir bezahlte die schuldige Miethe,
Anschnauzte mich heut, daß zu wenig Skandal
Und Spektakel mein Hiersein ihm biete.
Auch hätt' er, kaum glaublich! noch gar nicht verspürt,
Daß ich eine der Töchter des Hauses verführt!
Und endlich sei Lotte zu reinlich,
Und im Punkte der Sitte zu peinlich!
Ich müsse, im Fall daß die Dinge nicht bald,
Die verdrüßlichen, Wandelung nähmen,
Bei Vermeidung rechtsexecutiver Gewalt,
Das Logis mich zu räumen bequemen.
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Wonach dann den Rest meiner Miethe-Caution,
Von der er ein Achtel zurückgezahlt schon,
Er mir würde nach Landes-Manieren
»Auf ewige Zeit reserviren.«
Ich schwur bei den Göttern, ich würde sofort
So handeln nur, wie's ihm gefiele,
Und warf, zum Beweise wie ernst mir mein Wort,
Zur Thür' ihn hinaus auf die Diele,
Und schmiß ihm verschiedentlich Waschgeschirr nach,
Das ihn und die Wände befluthend zerbrach,
Und werde ihm künftig bereiten
Noch weitere Aufmerksamkeiten.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Glaßbrenner, Adolf. Gedichte. Die Verkehrte Welt. Zweiundzwanzigstes Kapitel. Der Hauswirth. Der Hauswirth. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D666-7