[43] DIE FREMDE

Sie kam allein aus fernen gauen
Ihr haus umging das volk mit grauen
Sie sott und buk und sagte wahr
Sie sang im mond mit offenem haar.
Am kirchtag trug sie bunten staat
Damit sie oft zur luke trat ..
Dann ward ihr lächeln süss und herb
Gatten und brüdern zum verderb.
Und übers jahr als sie im dunkel
Einst attich suchte und ranunkel
Da sah man wie sie sank im torf –
Und andere schwuren dass vorm dorf
Sie auf dem mitten weg verschwand ..
Sie liess das knäblein nur als pfand
So schwarz wie nacht so bleich wie lein
Das sie gebar im hornungschein.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. Die Fremde. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D40E-E