9. Villa bei Melanes auf Naxos

Wie sich der Garten in Duft und Dämmerung hüllt! Der Orangen
Saftige Wipfel verstreun liebliches Dunkel umher.
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Weithin streckt sich der Pinie Dach, aus Silberoliven
Heben das säuselnde Haupt schlanke Zupressen empor.
Durch Weinlauben hinauf führt stattlich zur Villa die Treppe,
Aber des freundlichen Baus weite Gemächer sind leer.
Könnt' ich doch hier, entfernt von der Welt, mit der Jugendgeliebten
Einmal grüßen den Lenz, wann er mit Blüten sich schmückt,
Oder in Muße den goldfruchtbringenden Herbst hinträumen,
Nichts als Lieb' und Gesang in der beruhigten Brust!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. 9. Villa bei Melanes auf Naxos. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-C08F-F