[175] Sintram

(Aus einer Novelle.)

1.

Im weißen Mondlicht dehnen
Sich Strand und Klippen bleich umher;
Es baden die Sirenen
Und singen fern im Meer.
Es singen die Sirenen,
Den Klang versteh' ich nur zu gut:
Mein Blick vergeht in Tränen,
Mein Herz vergeht in Glut.
Die Königin im Schwarme,
Wohl kenn' ich sie, mein tödlich Glück;
In ihre weißen Arme
Führt, ach, kein Weg zurück.
Kühl weht es durch die Klippen;
Mir ist, als ob ich sterben müßt';
Sie hat mir von den Lippen
Die Seele fortgeküßt.

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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Gedichte und Gedenkblätter. Vermischte Gedichte. Zweites Buch. Sintram. 1. [Im weißen Mondlicht dehnen]. 1. [Im weißen Mondlicht dehnen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BC24-B