Lieder aus alter und neuer Zeit

1.

Durch die wolkige Maiennacht
Geht ein leises Schallen,
Wie im Wald die Tropfen sacht
Auf die Blätter fallen.
Welch ein ahnungsreicher Duft
Quillt aus allen Bäumen!
Dunkel webt es in der Luft
Wie von Zukunftsträumen.
Da, im Hauch, der auf mich sinkt,
Dehnt sich all mein Wesen,
Und die müde Seele trinkt
Schauerndes Genesen.
[39]
Müde Seele, hoffe nur!
Morgen kommt die Sonne,
Und du blühst mit Wald und Flur
Hell in Frühlingswonne.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. 1. [Durch die wolkige Maiennacht]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BC15-D