4.

Das Elsaß, rot im Schmuck der Purpurtraube,
Den Blutrubin in unsres Reichs Geschmeide,
Ausbrach der Frank' ihn mit des Schwertes Schneide,
Daß er in seines Königs Kron' ihn schraube.
Doch da er's tat, lag unser Volk im Staube,
Blutrünstig, mit zerrißnem Eingeweide
Und so ersäuft in tausendfachem Leide,
Daß keiner fragen mochte nach dem Raube.
Und dennoch grollen wir mit unsern Vätern,
Daß sie, wiewohl bis auf den Tod zerspalten,
Verloren, was verloren blieb uns Spätern.
Wie sollen wir nun, die wir stark uns halten,
An unsern Enkeln werden zu Verrätern,
Das tuend, drum wir unsre Ahnen schalten!

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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Sonette. Für Schleswig-Holstein. 4. [Das Elsaß, rot im Schmuck der Purpurtraube]. 4. [Das Elsaß, rot im Schmuck der Purpurtraube]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B915-5