Elysium

Chor aus einer Komödie.


Heitre Nächte, heitre Tage
Feiert der Erwählten Schar
In Elysiums duft'gem Hage,
Wo Musik die Lüfte hauchen,
Und aus Wassern, spiegelklar,
Goldne Blumen tauchen.
O wie löst sich hier das Trauern!
O wie stirbt in Lebensschauern
Süß dahin des Siechtums Leid!
Ewig jugendliche Glieder
Sind hinfort der Seele Kleid,
Leicht wie Schwangefieder.
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Wer vom Lethe getrunken,
Ihm auf immer versunken
Sind die Träume des Scheins;
Doch zur Entfaltung genesen
Muß, was Blüte gewesen
Seines sterblichen Seins.
Selig so mit seligen Schatten
Wallt er über Asphodelosmatten
Hin im Dämmer des Lorbeerhains.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Elysium. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B8C8-A