Herbstblätter

1.

Es hat das Meer mit seinem Wogenschlage,
Es hat der Wald mit seinen grünen Zungen
Bis diesen Tag dasselbe Lied gesungen,
Das einst sie angestimmt am Schöpfungstage.
Wie sich auch wandeln mocht' in Kampf und Plage
Die Welt umher, vom Menschenwitz bezwungen:
Noch klingt der Gruß, der dermaleinst erklungen,
Von Flut zu Flut, von Blatt zu Blatt im Hage.
Drum, wenn ich sinnen will von ew'gen Dingen,
Such' ich den alten Forst an hoher Küste,
Wo Meer und Wald ihr rauschend Wort verschlingen;
Mir ist es, wenn ich dort zum Werk mich rüste,
Als ob des Weltgeists Stimme zu mir dringen
Und mich sein Odem nah durchschauern müßte.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Juniuslieder. Sonette. Herbstblätter. 1. [Es hat das Meer mit seinem Wogenschlage]. 1. [Es hat das Meer mit seinem Wogenschlage]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B698-8