[73] 3. [Das ist das einzige aber]

»Und wenn wir ohne Glanz und Ruhm

der Dämmerung erliegen,

es werden andere nach uns sein,

und diese werden siegen!«

Das ist das einzige aber, das ihr tun könnt
für eure Söhne und für eurer Söhne Kinder:
wachen, wachen und wachen,
daß sie dereinst in freieren Zeiten
ihr Leben leben ...
in Zeiten,
da man endlich aufgeräumt mit all dem Schutt,
da man die Trümmer abgetragen endlich,
die mit Einsturz drohn
und uns den Weg versperren nach den Höhn,
von denen
die Banner goldner Königstage wehn! ...
Daß ihnen einst in lichtem Glanze sich erfülle,
was unsere eigene Sehnsucht träumt und hofft ...
[74]
Wir selber, ach,
wir sind ... in Kampf und Müh und Streit
nur Vorbereiter, Schuttabräumer nur, Wegebner einer Zeit,
die wir aufdämmern ahnen über unsere Nacht
mit osterlichter Morgenpracht,
und der ein Tag dann folgen wird,
ein Tag, von hallenden Glocken überläutet,
ein Tag, an dem der Mensch
abgürten von den Lenden darf das Schwert ...
ein Tag des Friedens,
und ein Tag der Freude ...
da all die Qual,
die uns zu Grabe nagt,
da all die Ketten fallen der Erbärmlichkeit,
die jeden Morgen uns aufs neue
die Krone reißt vom Haupt
und uns zu Sklaven unseres eigenen Lebens macht ...
ein Tag,
an dem der Mensch zum Herrn wird endlich
und mit freier Stirne
als König schreiten darf auf seiner Erde ...

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Flaischlen, Cäsar. Gedichte. Aus den Lehr- und Wanderjahren des Lebens. Berg-auf. 3. [Das ist das einzige aber]. 3. [Das ist das einzige aber]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B5EF-1