24. Basilene

Eine hab' ich mir erwälet
und die solls alleine sein,
die mich frölich macht und quälet
doch mit einer süßen Pein.
Ihrer Tugend reine Pracht
hat mir ihre Gunst gemacht.
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Lobt der Seine von der Jugend,
jener Seine von der Zier
mich ergötzet ihre Tugend,
die vor andern glänzt an ihr,
wie des Monden voller Schein
unter tausent Sternelein.
So erstreckt sich mein Begehren
weiter als auf Treue nicht.
Ihre Warheit kan gewären,
was mir ihre Gunst verspricht.
Hab' ich sie, so hab' ich mir
aller Schätze Schätz' an ihr.
Auf sie bin ich ausgeschüttet.
Mein Licht borgt von ihr den Schein.
Was mein Mund, der nichts mehr bittet,
als von ihr geküßt zu sein,
Nachts und Tages, spat und früh
redt und singet, das ist sie.
Basilene, deine Liebe,
dein gewisser, fester Sinn,
der mich dir zu lieben triebe,
wird gerühmt sein, weil ich bin.
Deiner treuen Redlichkeit
wird vergessen keine Zeit.
Ein Gedächtnüß will ich stiften
und von Jaspis führen auf,
Amor soll mit güldnen Schriften
diese Worte stechen drauf:
Basilene, du allein
und sonst keine soll es sein!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Oden. 5. Von Liebesgesängen. 24. Basilene. 24. Basilene. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AC01-9