102. An das Jahr, daß es doch balde verlaufe

1640 Januar 1.


Zwölf Fürsten dienen dir, vier Häuptern untertan,
die Wochen sind dein Heer, als welche du aus Tagen,
aus Stunden diese machst. So fährst du auf dem Wagen,
den Mon und Sonne ziehn. Die Zeit, die fleucht voran,
häut Alles vor ihm um und macht dir reinen Plan.
So sieht man weit und breit des Sternen Pövel jagen
um, neben und nach dir. So wirst du hingetragen
ins Haus der Ewigkeit, der Niemand folgen kan.
Lauf, Vater Jahr, diß Jahr lauf mehr als sonst behende
und komme noch einmal so balde zu dem Ende,
o meiner Arbeit Trost, daß ich das schöne Tun,
auf das mein Vaterland in langer Hoffnung denket,
recht führe wol hinaus, und, die sich itzt so krenket,
alsdenn mit Freuden mög' in diesen Armen ruhn.
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 102. An das Jahr, daß es doch balde verlaufe. 102. An das Jahr, daß es doch balde verlaufe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AA9C-0