52. Als sie wiederkam

Die Luft hat ausgeweint, der Himmel läßt den Flor
der schwarzen Wolken ab, der Sturm, der ist vorüber,
der West befällt den Wald mit einem sanften Fieber,
die hohe Sonne hebt ihr schönes Häupt empor
und führet mit sich auf der Blumen ganzen Chor.
Die Lust ist lustiger, die Liebe selbst scheint lieber,
und stellt sich itzund Nichts, als die Betrübnüß trüber,
die froh bei Trauren wird und tut sich nicht hervor.
Ich auch, wie krank ich bin nun in den fünften Tag,
empfind' ein stilles Heil durch alle meine Glieder,
so daß ich, der ich vor in Ohnmacht ganz darnieder,
bei heißer Herzensangst in kaltem Schweiße lag,
nun wieder Kost und Lust und frisch und froh sein mag.
Woher kans anders sein, als daß mein Trost kommt wieder?

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 52. Als sie wiederkam. 52. Als sie wiederkam. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A98B-D