90. An den Ort, da er sie erstlich umfangen

Es müss' ein ewger Lenz mit steten Favoninnen
auf dein gepüschtes Häupt und blumicht Antlitz wehn,
die reichbetaute Brust den Perlen gleiche stehn
und deine feuchte Schoß mit kalten Brünnen rinnen.
So sollen järlich auch hier meine Kastalinnen
mit Zweigen vom Parnass' um dein Gehege gehn,
und deine Treflichkeit durch solch ein Lied erhöhn,
das du nur würdig bist. Und die uns lieb gewinnen,
die Hamadryaden, die sollen dir für Schaden,
für Wild Behüter sein die rauchen Oreaden.
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Und daß dir kein Sylvan, kein Satyr nicht sei Feind,
So will ich diese Wort' an deinen Eingang schreiben,
die wider Sturm und Schlag und Jahre sollen bleiben:
»Wer dieses Ortes schont, der ist des Himmels Freund.«

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. 90. An den Ort, da er sie erstlich umfangen. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A971-5