Die heilige Mutter

Es ist ein Meer, von Schiffen irr durchflogen,
Die steuern rastlos nach den falschen Landen,
Die alle suchen und wo alle stranden
Auf schwanker Flut, die jeden noch betrogen.
Es ist im wüsten Meer ein Felsenbogen,
An dem die sturmgepeitschten Wellen branden
Und aller Zorn der Tiefe wird zuschanden,
Die nach dem Himmel zielt mit trüben Wogen.
Und auf dem Fels die mildeste der Frauen
Zählt ihre Kinder und der Schiffe Trümmer,
Still betend, daß sich rings die Stürme legen.
Das sind die treuen Augen, himmelblauen –
Mein Schiff versenk ich hinter mir auf immer,
Hier bin ich, Mutter, gib mir deinen Segen!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Eichendorff, Joseph von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1841). 6. Geistliche Gedichte. Die heilige Mutter. Die heilige Mutter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-98FB-D