7.

Der Schäfer spricht, wenn er frühmorgens weidet:
»Dort drüben wohnt sie hinter Berg' und Flüssen!«
Doch seine Wunden deckt sie gern mit Küssen,
Wann lauschend Licht am stillen Abend scheidet.
Ob neu der Morgenschmuck die Erde kleidet,
Ob Nachtigallen Nacht und Stern' begrüßen,
Stets fern und nah bleibt meine Lieb der Süßen,
Die in dem Lenz mich ewig sucht und meidet. –
Doch hör ich wunderbare Stimmen sprechen:
»Die Perlen, die du treu geweint im Schmerze,
Sie wird sie sorglich all zusammenbinden,
Mit eigner Kette so dich süß umwinden,
Hinaufziehn dich an Mund und blühend Herze –
Was Himmel schloß, mag nicht der Himmel brechen.«

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Eichendorff, Joseph von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1841). 6. Geistliche Gedichte. Jugendandacht. 7. [Der Schäfer spricht, wenn er frühmorgens weidet]. 7. [Der Schäfer spricht, wenn er frühmorgens weidet]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-989B-3