[208] 2.

Wiedersehn, dich wiedersehn?
So bin ich versucht zu fragen,
Wenn an schwülen Nachmittagen
Böse Geister auferstehn;
Wenn Erinnerung mich stört,
Die von dir nicht abzulenken,
Zauberin! wenn all mein Denken,
All mein Wünschen dir gehört;
Bis des jungen Tages Kuß
Mich vergessen läßt die deinen,
Daß ich, statt um dich zu weinen,
Unsre Trennung segnen muß.
Ist das Schlimmste jetzt vorbei,
Ach, nur wenig atm' ich freier!
Mit dem Gürtel, mit dem Schleier
Reißt nicht jeder Wahn entzwei.
Weiß nicht, wie dies alles kam,
Daß du so mich überwunden;
Doch es waren gute Stunden
Und ich bin dir nimmer gram.
Denn mich reut nicht, was geschehn;
Aber soll mir's je gelingen,
Ganz von dir mich loszuringen,
Darf ich nie dich wiedersehn.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dranmor, (Schmid, Ludwig Ferdinand). Gedichte. Gedichte. Herbstliche Blätter. 4. La Giocaliera. 2. [Wiedersehn, dich wiedersehn]. 2. [Wiedersehn, dich wiedersehn]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-8235-3