6.

Der Tag ist langsam verronnen,
Die Nacht bricht endlich herein,
Zu seliger Liebe Wonnen
Leuchtet der Sterne Schein.
Wie sind Deine schneeigen Glieder
Vom Feuer der Liebe durchloht, –
Und wieder küss' ich und wieder
Die Lippen so heiß und so rot.
Den Haaren die Funken entstieben,
Wenn zitternd die Hand sie durchwühlt,
Ja, Du kannst küssen und lieben,
Wie Du hat noch keine gefühlt.
[96]
Gefangen nimmst Du die Sinne
Das Herz und den Geist und den Leib,
Du bist die Fürstin der Minne,
Du liebegewaltiges Weib. –
– – – – – – – – – – – – – –
Schon brennt die Ampel trüber,
Schon zeigt sich Frührotschein –
Wär' erst der Tag vorüber
Und bräch' die Nacht herein.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dörmann, Felix. Gedichte. Neurotica. Madonna Lucia. Madonna Lucia 1. Teil. 6. [Der Tag ist langsam verronnen]. 6. [Der Tag ist langsam verronnen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-804E-0