[173] Fromme Wünsche

Nach Cecco Angiolieri.


Wär ich der Wind, ich risse die Welt in Fetzen,
wär ich das Feuer, zerfräß ich sie zu Funken,
wär ich das Meer, sie läge längst versunken,
wäre ich Gott, Spaß: gäb das ein Entsetzen!
Wär ich der Papst, wie würd'es mich ergetzen,
zu ärgern meine Christen, die Hallunken!
Wäre ich König, ließ'ich wonnetrunken
mein Volk mit Hunden an den Galgen hetzen!
Wär ich der Tod, besucht'ich auf der Stelle
die lieben Eltern wieder mal; als Leben
beträt ich nie und nimmer ihre Schwelle!
Wär ich der Cecco – hm, der bin ich eben;
drum wünsch'ich Mir die schönsten Jungfernfelle
und will die häßlichen gern Andern geben!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Dehmel, Richard Fedor Leopold. Gedichte. Aber die Liebe. Fromme Wünsche. Fromme Wünsche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/