Wechselwirkung

Ich wüßte nicht mich nach der Form zu richten,
wird mir bedeutet von gestrengen Richtern.
Und freilich: leicht ereignet sich's an Dichtern,
daß sie formloser leben als sie dichten.
Denn leider müssen sie die Menschen sichten
dem Inhalt nach, der hinter den Gesichtern:
zwar Mancher hält's mit formgerechten Wichtern,
doch Mancher wägt nach schwereren Gewichten.
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Und Mir ergeht es gar blos wie dem Trichter,
der von sich giebt, was man hineingetrichtert.
Gebt mir Gefühl – in echter Form, in schlichter:
und formvoll wird vonselbst sich alles schlichten!
doch wenn empfindungslos ihr splitterrichtert,
so werd' ich formlos nur nach Mir mich richten!

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TextGrid Repository (2012). Dehmel, Richard Fedor Leopold. Gedichte. Erlösungen. Erste Stufe: Ringen und Trachten. Wechselwirkung. Wechselwirkung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/