Der graue Geist

Der Morgen leuchtet voll Vertrauen,
Die Höhen friedlich sich beschauen.
Dort auf dem Bergkamm
Auf dem frischbetauten Rasen
Drei blanke Kühe ernst geruhsam grasen,
Stehn aufgerichtet kühn,
Am Abgrund ragen sie vermessen.
Die Wolken an der Wälder Spitzen fressen,
Im Nebelduft verwandelt sich das Grün.
Der Nebel schließt des Grundes schroffe Kluft.
Es wandert durch den Morgen stillen Mundes
Der graue Geist, der heißt: »Vergessen«.

(Tosari, 1. März 1917)

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TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Lieder der Trennung. Der graue Geist. Der graue Geist. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-758A-E