Bei den Falkland-Inseln

Die Sonne wollte nicht untergehen,
Die hohe, sie wollte heut Helden sehen.
Es kämpft das Geschwader des Grafen Spee, –
Granaten brummen und krachen und heulen.
Und aufrecht stehen des Salzwassers Säulen,
Weiß ragt der Gischt aus runder See.
Die Treffer schlagen wie eiserne Keulen
Ins Admiralschiff, das neigt sich nach Lee.
Die Sonne wollte nicht untergehen,
Die hohe, sie wollte heut Helden sehen.
Noch einmal die deutsche Flagge blinkt,
Und alle Mann stramm an den Geschützen,
Und alle schwenken mit Hurra die Mützen.
Der Graf auf der Brücke den Söhnen winkt,
Die, wie im Sieg einst, im Tod ihn stützen.
Sein Schiff, es feuert noch, als es sinkt,
Schon halb unterm Wasser die Mündungen blitzen,
Schon halb unterm Wasser der Ruf noch erklingt:
»Hoch Deutschland, Deutschland; Gott, magst es schützen!«
O Sonne, konntest stolz untergehen,
Hast als Helden der See Jung-Deutschland gesehen!

(Garoet, 29. April 1915)

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Des großen Krieges Not. Kriegsgedichte und Lieder der Trennung. Kriegsgedichte. Bei den Falkland-Inseln. Bei den Falkland-Inseln. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-7262-F