An Hölderlin

Du warst in Hellas, ehrfürchtiger Dichter,
Nur zagte vor Athenas Land der Fuß;
Du flügeltest wie Hermes, sachten Schuhs,
Als heimlich hochgesichteter Beschwichter
Von Sonnumfangenheit durch Abendlichter:
Dein Atem fand sich Steile eines Nu's –
Umzagtem Wunder nahtest du: ich tu's –
Und urgebannt bestimmten uns Gesichter.
Wo staunten die erbittrungsfernen Helden,
Daß sie ein blutendes Geschlecht erblickt?
Gedichtete, ihr habt uns hergenickt!
Umwolkte Götter, deren Namen melden,
Sie weilten, nie erreicht, auf fahlem Firn,
Gewitterten um klärungssichre Stirn.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Däubler, Theodor. An Hölderlin. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6B6B-9