Die Göttin der Gestirne

Für Will Frieg


Wir müssen, als Mond, zu der Sternen-Vertrauten,
– Uns funkelnde Göttin – den Aufschwung beflügeln,
Gehimmelter Weltwunsch entwand sich aus Zügeln,
Die blitzlich in schlingernde Schiefen zerblauten.
Erblick du dich, Schmachter, bei Perlen und Rauten!
Wenn bändernde Bäche den Heimschlich erklügeln,
Entgeister, mit gleißendem Mondglanz, den Hügeln
– Wohl Mündungen zu – wo sich Sehnsuchten stauten!
Wir müssen, als Mond, zu der Sternengeliebten,
Die Urbrunst zur kommenden Sonne beschwichtigt:
So spür, wie ihr kränkelnde Möndchen entstiebten!
Wenn bloß uns ein Herz junge Weisung berichtigt,
So schweift mich Beruf durch die sternsteilen Bauten,
Wo ernst wir die Braut, vor den Müttern, erschauten!
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Däubler, Theodor. Gedichte. Attische Sonette. Die Göttin der Gestirne. Die Göttin der Gestirne. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6B65-6