An Leopardi

Meiner Schwester Elena


Des Mittelmeeres Schwermut war dein Sagen,
Nach der Versunkenheit verlorner Ruf;
Was Hellas wagte und Italien schuf,
Verwunderte das Herz durch altes Fragen:
So dumpfe Schöpfung, sprich, warum wir zagen?
O wo erweckt uns Helios' Rossehuf:
Erschütterte sind wir, ohne Beruf –
Vielleicht die Wachsamen durch hartes Jagen?
Vollbrachtheit blieb mir Süße unsrer Sprache,
Die attische Vollendung in Florenz:
Ilisos, durch des Dichters Mund, als Ache,
Voll Überschäumungsmut zu jüngstem Lenz;
Doch Blut, mein Blut, wie weit ist uns die Brache
– Ein Schweigen naht – gesungne Ahnung kennts.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Däubler, Theodor. An Leopardi. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6B36-0