Theodor Däubler
Attische Sonette

[5] An Timon von Athen

Ich suchte, Timon, nicht deiner Verbannung
Gefundnen Ort, am launenreichen Meer;
Um Einsamkeit blieb meine Seele leer,
Der Ägäis Sturm bewog mich zu Ermannung.
Des Geistes Flügeln gab ich Segelspannung
Beim Seelenschwung – den Leib für Aug – Begehr –
Doch wieder kam ich in die Buchten her:
Nun sei ein Sang der Kahn mit Machtbemannung.
Zu holden Inseln soll ich Segler senden:
Mein Hellas, fühl im Herz Geborgenheit!
Ich mag den Urvergrauten Leuchter spenden.
O Land geliebter Sprache mein, wie weit
Vermochte Schickung mich aus dir zu wenden;
Hat schon von Sehnsucht mich das Meer befreit?
[5]

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TextGrid Repository (2012). Däubler, Theodor. Gedichte. Attische Sonette. An Timon von Athen. An Timon von Athen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6AFD-7