Die Deutschen im Auslande

Ihr Deutschen unter fremden Sternen,
In meergeschiedenen weiten Fernen,
Ihr sollt die Sprache nie verlernen.
Die wohllautreiche, starke, milde,
Die schönheitvollen Klanggebilde,
Die in des alten Lands Gefilde
Dereinst zu euch die Mutter sprach;
In euren Herzen tönt sie nach: –
Wer sie vergißt – dem Weh und Schmach! –
Die Sprache Shakespeares trägt der Britte –
Ich lob' ihn drum! – wie seine Sitte
Getreu in fremder Lande Mitte:
Und Schiller soll vergessen sein? –
Ihr deutschen Männer rufet: »Nein!«
Ihr deutschen Frauen, stimmet ein,
Und eure Mädchen soll'n und Knaben
Als köstlichste von allen Gaben
Das Kleinod deutscher Sprache haben!

Notes
Entstanden 1886.
License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Dahn, Felix. Die Deutschen im Auslande. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6989-6