[Herr, wir wallen sämptlich dir]

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Herr, wir wallen sämptlich dir,
Weil der Leib uns hält umbschlossen,
Denn wir sind dir beydes hier
Frembd' und Reichsgenossen,
Vnsers kurtzen Wandels Lauff
Steht hinauff
Da wir her entsprossen.
Sey du beydes Licht und Stab
Durch dein Wort auff unsern Wegen,
Wend der Feinde Bosheit ab,
Die uns Stricke legen,
Laß sich deiner Engel Schar
Immerdar
Trewlich umb uns regen,
Bis wir selig durch den Tod
Vnsre Bürger-Stadt erreichen,
Da uns weder Gram noch Noht
Ewig wird bestreichen,
Da, was hier uns immer irrt,
Alles wird
Von uns müssen weichen.
Vnsre Stadt, die deine Hand
Selbst so herrlich auffgeführet,
Da man keiner Sonnen-Brand
Vnd kein Mond-Licht spüret,
Weil dein Herrlicheit allein,
Sie mit Schein
Vnvergleichlich zieret.
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Ihre Gassen sind Cristall,
Ihrer Thöre zwölff erhöhet,
Aber Perlen allzumal,
Ihr Gebäw bestehet
Klar aus Golde, dessen Preiß
Was man weiß
Weit weit übergehet.
Herr, wir sehnen da uns hin,
End uns dieses Pilger-Leben,
Laß von hier sich unsern Sinn
Stets hinauff erheben,
Bis nach unserm Tode wir
Gar bey Dir
Ohn auffhören schweben.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. [Herr, wir wallen sämptlich dir]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6700-4