4.

Im Sklavendienst der Lüge
Hab' ich den Tag verbracht ...
Nun hat den Gnadenschleier leis
Herabgesenkt die Nacht.
Es schweigt verträumt die Runde,
Nur raunend der Nachtwind rauscht –
Ich aber mit brennendem Munde
Habe Stunde um Stunde
Mit Geistern aus nächt'gem Grunde
Wilde Zwiesprach getauscht!
Hei! Wie er mich umflattert,
Der Geister toller Schwarm!
Wie er mich preßt mit trunkner Lust
In seinen Riesenarm!
Wie Frage er auf Frage
In meine Seele schreit!
Und ob ich bang verzage,
Die Brust mir blutig schlage
Und bete, daß es tage:
Wie ist der Tag so weit!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Conradi, Hermann. Gedichte. Lieder eines Sünders. Inferno. Schwarze Blätter. 4. [Im Sklavendienst der Lüge]. 4. [Im Sklavendienst der Lüge]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-5820-9