5.

Auf Wald- und Wiesenpfaden
Ließ ich mich reich begnaden
Vom holden König Lenz ...
Sein Zepter gleißt von Sonnen,
Sein Auge ist ein Bronnen,
Draus träufelt manche löbliche Sentenz ...
[165]
Zum Beispiel auch das Sprüchlein:
Genieße flugs dein Krüglein,
Ward es dir aufgetischt,
Solang noch jung die Herzen,
Das Leben sproßt im Märzen,
Solange Grün und Grau noch unvermischt! ...
Hat erst ein arges Schicksal
Mit seinem blanken Tückstahl
Dich abgeschliffen ganz:
Ob schäumt der Krug zum Randen,
Er dünkt dich abgestanden –
Zerpflückt ist deines Lebens Blütenkranz ...
Auf Wald- und Wiesenpfaden
Ließ ich mich reich begnaden
Vom holden König Mai ...
Sein Drang ward mir zur Lehre,
Daß ich den Blick nur kehre
Nach dem, was voller Frühlingskräfte sei ...
Nach dem, was sprießt und treibet,
Sich aneinander reibet
Und neu't in Form und Farb' ...
Mein Trauern ließ ich fahren
Und all mein Gramgebaren,
Da König Lenz auch mich zum Söldner warb ...

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Conradi, Hermann. Gedichte. Lieder eines Sünders. Zwischenstille. 5. [Auf Wald- und Wiesenpfaden]. 5. [Auf Wald- und Wiesenpfaden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-57A0-2