24. Die Ochsensaat.

Mündlich in Hannover.


Die Leute in Herkensen sind schon seit alter Zeit als sehr pfiffig bekannt; daß sie das in der That gewesen sein müßen, bezeugt die folgende Geschichte. Einst war ihnen ihr Zuchtochse gestorben, und sie wollten nun gern einen andern haben, wußten indes nicht, wie sie das anfangen sollten. Endlich fiel einem, welcher der allerklügste im Dorfe war, glücklicherweise ein, man solle doch den Ochsen säen; dann würden aus dem einen viele, und daraus könnten sie sich denn den schönsten wählen. Dieser Rath wurde mit großem Beifall aufgenommen; man zertheilte den Bullen in Stücke und säete sie. Bald nachher kamen Schnecken[77] danach, und als ein Herkenser diese erblickte, eilte er ins Dorf, rief die ganze Gemeine zusammen und jubelte: »Kommt mit zum Bullenkamp! Die Hörner wachsen ihnen schon!« Nun lief alles, was Beine hatte, zum Bullenkamp, und alle schlugen vor Freude die Hände zusammen und riefen: »Richtig, die Hörner wachsen ihnen schon!«

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TextGrid Repository (2012). Colshorn, Carl und Theodor. Märchen und Sagen. Märchen und Sagen aus Hannover. 24. Die Ochsensaat. 24. Die Ochsensaat. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-56FF-9