6. Der verzauberte Kaiser.

Schon oben sprachen wir von dem verzauberten Kaiser Friedrich, hier einiges von dem, wie er sich noch den Lebenden zeigt. Er soll sich selbst mit einigen der Seinen hierhin verflucht haben, sitzt deshalb mit ihnen auf einer Bank, an einem steinernen Tische, den Kopf in der Hand haltend. Er [333] scheint zu ruhen oder schlafen, sein rother Bart ist ihm durch den Tisch bis auf die Füße gewachsen, er nickt stätig mit dem Kopfe und zwinkert mit den Augen, als wenn er etwa nicht recht schliefe, oder bald wieder aufwachen wolle.

a) Der Schäfer und der Kaiser.

Als einstmals ein Schäfer auf dem Kyffhäuser Berge ein Liedchen gepfiffen, hat solches dem Kaiser so wohl gefallen, daß er denselben durch einen zu sich berief und ihn dafür zur Dankbarkeit aus Freigebigkeit von dem daselbst vergrabenen reichen Schatze viel Geld geben lassen, wobei er den Schäfer gefraget: ob die Raben noch um den Berg flögen? Und da derselbe ja antwortete, sagte der Kaiser: »nun muß ich noch hundert Jahr schlafen.«

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TextGrid Repository (2012). Büsching, Johann Gustav. Märchen und Sagen. Volkssagen, Märchen und Legenden. 7. Sagen und Mährchen vom Harz. 69. Der Kyffhäuser. 6. Der verzauberte Kaiser. a. Der Schäfer und der Kaiser. a. Der Schäfer und der Kaiser. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-49B9-E