Aufgegebene Liebeserklärung an Sophien,

nach vorgeschriebenen Endreimen,

am 21. Nov. 1784.


Am Herzen, wie am Geist, längst dumpf, und stumpf, wie – Blei,
Wähnt' ich – ein schlechtes Ziel! – vor Amors Pfeil mich – frei.
Bekannt mit meinem Wert, an Leib und Seele –Fratze,
Frißt, dacht' ich, wie ich bin, mich weder Hund noch – Katze.
Ich würgt' an Vers und Reim, als steckt' im Hals ein – Pflock,
Und langsam schlich mein Witz, wie Aarons Sünden- – Bock.
Da, Fiekchen, tratst du auf, an Kraft ein Lebens- –Engel,
Bewegtest zum Bimbam der Zunge trägen –Schwengel.
Nun, däucht mir, komm' ich faßt von neuem in den – Schuß.
Ganz fraß vielleicht der Wurm mich nicht zur tauben – Nuß.
Ha! tränktest du mich nun mit deiner Liebe –Sprudel,
So lernt' ich dein Apport noch wie der jüngste –Pudel.
Dir spräng' ich übern Stock und tanzt' im bunten –Frack,
Als Äffchen oder Bär, zum polnschen Dudel- – Sack.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Bürger, Gottfried August. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1789). Drittes Buch. Vermischte Gedichte. Aufgegebene Liebeserklärung an Sophien. Aufgegebene Liebeserklärung an Sophien. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-47CC-1