[107] 2.

Ich stand einst hoch in Gnade bei dem Schach,
Der oftmals bitter sich bei mir beklagte,
Daß ihm kein Mensch so recht die Wahrheit sagte.
Ich dachte ob dem Sinn der Worte nach
Und fand, daß er mit gutem Grunde klagte;
Doch als ich ihm so recht die Wahrheit sagte,
Verbannte mich von seinem Hof der Schach.
Wohl gibt es Fürsten,
Die nach Wahrheit dürsten,
Doch wenigen ward ein so gesunder Magen,
Sie zu vertragen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Bodenstedt, Friedrich von. 2. [Ich stand einst hoch in Gnade bei dem Schach]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-383E-B