61. Das Mädchenkreuz.

Am Tage vor Fronleichnam hütete einst, auf dem Freiburger Schloßberge ein dreizehnjähriges Mädchen weidende Rinder. Plötzlich fing eines derselben an, mit seinem Horn den Boden aufzureißen und grub endlich eine silberne Scheibe heraus. Auf ihr befand sich, in erhabener Arbeit, ein Kruzifix zwischen Maria und Johannes. Das Mädchen rief gleich Leute herbei und ließ durch sie das Geschehene in der Stadt anzeigen, worauf die Scheibe mit Kreuz und Fahne in's Münster abgeholt ward. An dem Orte, wo sie gefunden worden, [49] errichtete man ein hölzernes Kreuz und sorgte zugleich für die lebenslängliche Pflege des Rindes, das nicht geschlachtet werden durfte. Sobald das Mädchen erwachsen war, ging sie ins Kloster. Weil man ihr die Scheibe verdankt, wird dieselbe bei Bittgängen stets den Mädchen vorgetragen, und deßhalb das Mädchenkreuz genannt. Statt des hölzernen Kreuzes, welches dreimal vom Blitz zerstört ward, steht jetzt weiter unten ein steinernes Kruzifix.

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TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 61. Das Mädchenkreuz. 61. Das Mädchenkreuz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1801-6