[298] 323. Schatz und Spuk bei Wiesloch.

Nächst der Heilquelle bei Wiesloch stand vor Zeiten das Kloster Frauenweiler, von dem nur noch ein Kellergewölb übrig ist. Darin liegt viel Geld vergraben, welches schon als glühender Kohlenhaufen sich gezeigt hat. In manchen Nächten schweben auf dem Platze des Klosters Flämmchen umher, und zuweilen erscheinen dort am Mittag weiße Nonnen und ein schwarzer Hund mit goldenem Halsband, der aus dem Gewölbe kömmt und wieder hineingeht.

Als einst zu dieser Tageszeit ein Schäfer dort weidete, wurde bei ihm ein Maulwurfshaufen aufgeworfen, und er dadurch veranlaßt, an der Stelle nachzugraben. Er fand im Boden einen Kessel voll Geld, und als er ihn herausheben wollte, kam einer, der wie ein Handwerksbursch aussah, herbei und begann ihm zu helfen. Dabei benahm sich derselbe aber so ungeschickt, daß sie den Kessel nicht herausbrachten, und der Schäfer, welcher bisher weislich kein Wort gesprochen, ihm endlich zurief: »So hebe doch!« Da versank augenblicklich der Kessel mit dem Gelde, und der Handwerksbursch war wie weggeblasen.

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TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 323. Schatz und Spuk bei Wiesloch. 323. Schatz und Spuk bei Wiesloch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-17F6-8