73. Schatz und Spuk auf der Burg Schwarzenberg.

In dem zerstörten Bergschlosse Schwarzenberg liegt ein großer Schatz verborgen, bei dem eine weiße Frau umgeht. Ein Bube, welcher Samstagabends bei dieser Burg Vieh hütete, sah die weiße Frau auf einem Steine sitzen, und als sie ihm zu sich winkte, ging er unerschrocken [63] hin. »Du kannst mich erlösen,« sagte sie zu ihm, »wenn du mir jetzt und die zwei nächsten Samstage um diese Zeit hier unbeschrieen einen Kuß gibst; das erste und das zweite Mal erhälst du dafür einen Stoß silberner Teller und das letzte Mal den ganzen übrigen Schatz des Schlosses.« Der Junge gab ihr gleich, wie auch am folgenden Samstag, den Kuß und empfing jedes Mal die versprochenen Teller, welche er zu Haus im Heu versteckte. Durch sein verändertes Betragen erweckte er den Verdacht des Bauers, bei dem er diente, und derselbe schlich ihm am dritten Samstag zum Schlosse nach. Als er dort sah, daß der Bube die weiße Frau küssen wollte, schrie er ihm drohend zu, worauf sie unerlös't verschwand, und der Junge von dem Schatze nichts mehr erhielt.

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TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 73. Schatz und Spuk auf der Burg Schwarzenberg. 73. Schatz und Spuk auf der Burg Schwarzenberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-171C-3