Rheinischer Bundesring

Mitgetheilt von Frau von Pattberg.


Bald gras ich am Neckar,
Bald gras ich am Rhein.
Bald hab ich ein Schätzel,
Bald bin ich allein.
Was hilft mir das Grasen
Wann die Sichel nicht schneidt,
Was hilft mir ein Schätzel,
Wenn's bei mir nicht bleibt.
So soll ich dann grasen
Am Neckar am Rhein,
So werf ich mein goldiges
Ringlein hinein.
Es fliesset im Neckar,
Und fliesset im Rhein,
Soll schwimmen hinunter
Ins tiefe Meer n'ein.
Und schwimmt es das Ringlein,
So frißt es ein Fisch,
[16]
Das Fischlein soll kommen
Aufs König sein Tisch.
Der König thät fragen,
Wems Ringlein soll sein?
Da thät mein Schaz sagen,
Das Ringlein g'hört mein.
Mein Schäzlein thät springen,
Berg auf und Berg ein,
Thät mir wiedrum bringen,
Das Gold Ringlein fein.
Kannst grasen am Neckar,
Kannst grasen am Rhein,
Wirf du mir immer
Dein Ringlein hinein.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 2. Rheinischer Bundesring. Rheinischer Bundesring. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0AF2-8