Gedankenstille

Vögel thut euch nicht verweilen,
Kommet, eilet schnell herzu,
Wölfe höret auf zu heulen,
Denn ihr störet meine Ruh.
Götter kommt und helft mir klagen,
Ihr sollt alle Zeugen seyn,
Dürft ich es den Lüften sagen
Und entdecken meine Pein.
Wehet nur ihr sanften Winde,
Bächlein rauschet nicht so sehr,
Fliest und wehet jetzt gelinde
Gebt doch meinem Leid Gehör.
Aest und Zweige thut nicht wanken,
Bäum und Blätter haltet still,
Weil ich jetzo in Gedanken,
Euch mein Leid entdecken will.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedankenstille. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0878-A