Mut des Geistes

1848.


Klein wird die Erde, klein der Erde Sonne,
Im Meer der Sonnen o ein Fünkchen nur –
Wo bleibt dir da, o Mensch, die alte Wonne?
Wo bleibt dein Stolz, du Endziel der Natur?
Hast du den Mut, mit Erden zu zerstieben?
Hast du den Mut, mit Sonnen zu vergehn?
Den Göttermut, im allgemeinen Lieben
Im höchsten Feuertode zu vergehn?
Was Mut? Schaut Erden mir und Sonnen nieder!
Schärft eurem Sehrohr täglich weitres Ziel!
Denn meinen Mut, ihr schauet ihn nicht nieder,
Wieviel Gefunkel eurem Rohr auch fiel.
Hoch über euren Zahlen, euren Maßen,
Hoch über eurem Groß und eurem Klein
Fliegt er glückselig eigne Sonnenstraßen,
Und keines eurer Röhren holt ihn ein.
So bleibe mir mein Küglein, liebe Erde!
So bleibe Erdensonnenfünkchen mir!
Wohin von Gott ich auch verwehet werde,
Dem Geist ist jeder Punkt des Alls sein Hier.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Mut des Geistes. Mut des Geistes. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0622-B